Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Mutantenstadl

Wir begrüßen mit einem riesigen Applaus unseren
Starmoderator Karl Molk!

Hahahaha! Herzlich willkommen hier bei uns!
Heute aber nicht beim Mutantenstadl sondern
beim Grand Brie der Volksmusik,
der ja alljährlich im Rahmen
des Eurovisions-Song-Kompotts stattfindet. Danke!
Für alle, die nicht französisch können:
„Grand“ heißt „groß“ und „Brie“ is ein weicher Kas.
Aber aus dem machen wir harte Kohle, mei Lieber!
Und nach diesem Motto beginnen wir sofort
mit einem Nachwuchstalent erster Klasse,
unserer Heidi-Lindi Birnstingl,
heute begleitet vom Ölmützer Quargelquintett,
die ja voriges Jahr gewonnen haben mit ihrer „Topfenpolka“.
Bühne frei und Applaus für unsere Heidi!

Griaß Eich! Haha!

I bin's, die Heidi, Heidi,
meine Welt ist die Volksmusik.
In jeder Musicbox, da bin ich zu Haus.
Heidi, i bin's, die Heidi,
der süße kleine Spatz.
Und weil ich auch noch so schön jodeln kann,
mach ich bestimmt den ersten Platz.

Jolojohudi...

Ja, ja, ja, hätte durchaus Chancen
auf den ersten Platz gehabt.
So allerdings wünschen wir eine
guade Besserung und einen guaden Arzt.

Der nächste Interpret ist ebenfalls ein Superstar.
Der is ja durch die Hitparaden marschiert
mit seine g'nagelten Schuach,
dass es grad no so g'staubt hat.
Mit Applaus unseren Huberchtel mit de Goiserer!

Koa viertes Madl pack i ned,
weil dann mei Kloana wackeln ded.
Oan, zwoa de dapack i grod,
sonst mach i an Spagat!

Wir geh'n sofort weiter mit unseren nächsten Gästen.
Sie kommen aus dem hohen Norden und haben bewiesen,
dass man Volksmusik durchaus auch mit Engagement verbinden kann.
Sie fressen jetzt schon seit über zwanzig Jahren
für den Hunger in der dritten Welt
und mit Erfolg, wie wir gleich sehen werden.
Schon rollen sie herein unsere Wildspecker Sterzbuam!

Wir singen Lieder,
wir sind wie Brüder,
wir haben uns so lieb.
Nur geht's ums Essen
wird alles vergessen,
da gibt's so manchen Hieb!

Und dann heißt es:

Herzilein,
Du musst nicht hungrig sein.
Denn dieses Stück vom Schwein,
das gehört mir ganz allein.

Und dann heißt es wieder:

Herzilein,
gib mir mein Eisbein fein.
Sonst werd ich hundsgemein
und schlag Dir die Äuglein ein!

Oh Au! Oh Au! Scheens Herzilein!!!

Juhuhu! Unsere Wildspecker Sterzbuam! Hahaha!
Genug mit Jodeln und mit Blärn,
die Volksmusik muss härter wern!
International ham's ja schon längst aufgerüstet.
Denk ma nur an die „Gams und Resis“.
Zehntausende von Menschen pilgern in ihre Hallen.
Das hat natürlich auch zu einem Umdenken bei uns geführt, ned?
Einen Imagewechsel bei der einen oder anderen Partie.
Zum Beispiel is jetzt des „Naabtal Duo“
zum „Napalm Duo“ geworden, ja, mit ihrer „Kanona Bavariae“.
Oder die anderen, wia hoaßens nur?
Ja genau, die „Spastelruther Kamikazen“!
Mein Gott na, was war'n des für liabe Bub'n vorher, ha?

Credits

Text: Thomas Spitzer, Weinzierl, Sullivan, Staribacher, Burkhard, Lüdtke
Musik: Thomas Spitzer, Christian Bruhn, Burkhard, Lüdtke
Produzent: Jerry Pacher

Bemerkungen

Diese lange Nummer wurde auf der CD und auf dem Video unterschiedlich gestückelt und gekürzt. Der vollständige Text befindet sich in der Diskografie bei den Texten der Kunst-Tour.

Grundlage

Dieses Lied ist eine Variante von „Mutantenstadl“, gespielt auf der Tour „Kunst-Tour“ (anderer Text und andere Produktion).

Publikationen

Diese Produktion ist auf folgenden Publikationen erschienen: