Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Duett

So, der nächste bitte!
Ja, sie kriagn auch a Supperl,
kommen's her!
Na kommen's, nicht so schüchtern!
Ja, Sie mein ich, na kommen's, ja, Sie!

Verzeihung, ich muss Sie was fragen!
Ich hab Sie doch schon einmal gesehen!
Vielleicht können Sie es mir sagen,
ich weiß nicht, wann ist das geschehen?

No, in einer Zeit, noch vor dem Noviziat,
der ich mich entsinne, nur nebelhaft grad.
Sie kommen mir irgendwie bekannt vor,
ich meine eigentlich vertraut gar,
ich kenn doch das rot dieser Augen,
diese Färbung hat so viel zu sagen!

Nur, ich kenn's doch von früher,
dieses narbige Gesicht!
Gewiss, ganz bestimmt,
ich irre ich mich nicht!

— Ich kenne Sie nicht,
s is' a Irrtum, Madame,
aber könnt I vielleicht
von dera Suppn was ham?

— Diese Stimme, das Timbre,
der rostige Ton,
den kenn ich, jetzt kommt's mir,
Sie sind's! Karl Baron!

— Baron Koarl, der bin i,
des is mei Orchester.
Nur woher kennen Sie mi?
Klärn's mi auf, liebe Schwester!

— Na, ich bin´s, die Ruth,
kennen's mi nimmer?
Die Liebe ham's ma g'schworn
und zwar für immer!

— Ruth? Die Ruth aus der Winklmanngossn!
Di zeichnet ans aus: du hast mi verlossn!
Und zwoar mit an Spund von ein'm Filmproduzent!
Da Ederl, a Schnösl wia man's ärger net kennt!

Ich schämte mich so, wie konnt' ich z'rück?
Dann aufg‘nommen im Kloster, na, zum Glück!
Aber eins, Herr Karl, eines ist mir geblieben:
aufgehört hatte ich nie, Sie zu lieben!

— Schau, bei meinem Herzen, des Büt' von Dir!
Es ist scho vergilbt und miachtelt nach Bier.
Ans sei g'sagt, des is ma bliebn,
aufgehört habe ich nie, Dich zu lieben!

— Wir traun uns kaum
zu unterbrechen, Madame!
Oba trotzdem, könnt ma
a Suppn ham?

— Es ist doch die erste Liebe gewesen
aus einer anderen Zeit.
— Ja, ja!
Ob im Klosterhof oder am Tresen,
unsere Wege so unendlich weit!

Es ist doch die erste Liebe gewesen
aus einer anderen Zeit.
Ob im Klosterhof oder am Tresen,
bleibt's nur Vergangenheit!

Es ist doch die erste Liebe gewesen
aus einer anderen Zeit.
Ob im Klosterhof oder am Tresen,
unsere Wege so unendlich weit!

Credits

Text: Nino Holm
Musik: Nino Holm
Sänger: Erwin Leder (Baron Karl), Doris P. Kofler (Schwester Ruth)
Aufnahme: Klaus Emilio Kofler, Art-TeKo Studio
Mix: Klaus Emilio Kofler, Art-TeKo Studio
Produktion: Big Bang Records

Bemerkungen

Dies ist eine Kurzfassung des langen Duetts, bei dem sich Baron Karl und siene alte Liebe treffen: „Das Nonnen und Sandlerduett“.

Grundlage

Dieses Lied ist eine Variante von „Das Nonnen und Sandlerduett“, erschienen auf „Baron Karl - Eine Sandler-Operette - Teil 1 - Die Lieder“ von Wiener Blue(s) (anderer Text und andere Produktion).

Publikationen

Diese Produktion ist auf folgenden Publikationen erschienen: