Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Sarkophag

Es war am blauen Nil
am dreizehnten April.
Neunzehnhundertzwo
beim Grab des Pharao.

In der Nähe von Gizeh
im Tal der Könige.
Dort steht seit eh und je
eine Pyramide.

Der Forscher in der Gruft,
der holt noch einmal Luft.
Doch was er dann sah,
das war schon öfter da.

Der Sarkophag ist leer,
die Mumie schläft nicht mehr.
Und er flog hinterher,
der Rabe Nimmermehr.

Der Sarkophag ist leer,
der stört den Forscher sehr.
Aus seinem Mund entfloh
der Fluch des Pharao.

Der Mann vom Okzident,
auf den die Sonne brennt,
dem schwindelt's in der Hitz'
beim Pyramidenspitz.

Eine Bandageng'stalt,
viertausend Jahre alt,
die wankt an ihm vorbei.
Der Forscher denkt: „Ei, ei!

Ist diese Mumie
vielleicht Nofretete,
die es zu Ramses zieht
in die Abu-Simble-Suite?“

Der Sarkophag ist leer,
die Mumie schläft nicht mehr.
Und er flog hinterher,
der Rabe Nimmermehr.

Der Sarkophag ist leer,
der stört den Forscher sehr.
Aus seinem Mund entfloh
der Fluch des Pharao.

Credits

Text: Thomas Spitzer
Musik: Thomas Spitzer, Leo Bei
Sänger: Klaus Eberhartinger
Produzent: Leo Bei, Thomas Spitzer

Bemerkungen

„Okzident“ = „Abendland“. An dem Ort „Abu Simbel“ befinden sich zwei berühmte Felsentempel, erbaut von Pharao Ramses II. Nofretete war die Hauptgemahlin des Pharao Echnaton. In unserer heutigen Zeit wurde sie berühmt durch eine Büste im Berliner Alten Museum. Mit „Rabe Nimmermehr“ ist der Rabe in dem berühmten Gedicht „Der Rabe“ von Edgar Allan Poe bezeichnet. Als der „Fluch des Pharao“ wird der Glaube bezeichnet, dass die Pharaonen ihre Grabmäler mit Flüchen belegten, die jeden unerlaubten Eindringling bestrafen sollen.

Publikationen

Diese Produktion ist auf folgenden Publikationen erschienen: