Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Requiem für Baron Karl

Es Schaulustigen, ja schaut's nur hin!
Aufgebahrt im Kistl drin,
sein Name, der war Karl Baron
und trotzdem is er Sandler worn.

Aufgebahrt zur Leichenschau
vor Tausenden, man schaut genau
den Sandler an vor der Begrabung
seines Leibs mitsamt Begabung.

Nämlich war er unter ander'm
gebildeter als and're Sandlern.
Vier Sprachen mächtig und des weit'ren
gehörte er zu den Gescheit'ren.

Er war sein Lebtag für die Leut
der liebe Augustin von heut.
Der Sandlerzunft stets eine Zier.
Er kannte weder Neid noch Gier.

Hallelujah, Hallelujah!
Hallelujah, Hallelujah!

Baron Karl, Karl Baron
Baron Karl, das war's dann schon.
Baron Karl, Karl Baron
Baron Karl, das war's dann schon.

Vor Publikum das letzte Mal
vertschüsst sich in das Funeral.
Solltest himmelwärts Du düsen,
lass' den lieben Herrgott grüßen!

Grüß Gott, mach' ich, auf jeden Fall!

Zungenschlägig, angesoffn
hat man Baron Koarl nie g'troffen.
Er war zudem ein g'schickter Schreiner,
der schreinern konnte wie kaum einer.

Sein Geigenspiel, direkt famos,
wie konnt' er so viel können bloß?
Halb Favoriten auf den Beinen,
X Frauen, die erscheinen, weinen!

Brauchtest Zeit lebens nie ein Haargel,
beißt bald von unten in den Spargel!
Du hattest nie a Geld im Sackerl,
beisst bald von un'ten ins Pastinakel!

Er hatt‘ Manieren, er war wif,
er rezitierte manch' Gedicht,
ein Rülpser, goar ein Invektiv,
verließ nur selten sein Gesicht.

— Und hier eines seiner seltenen Gedichte:
— Wohin i drin im Hemd mi wend,
do steht a Laus mit schoarfe Zähn'd,
grinst de mi an, sagt „Guten Morg'n,
's Bluat von heut,
an Stich vom Korkn!

Das Blut-Bouquet is ka Genuss
's war net passiert mit Schraubverschluss!“

— Und Sie, die Stadthonoritäten,
woll'n gern gesehn wer'n beim Beten
für den oiden Tschecheranten,
den Sie nur vom Wegschau'n kannten.

Hallelujah, Hallelujah!
Hallelujah, Hallelujah!

Baron Karl, Karl Baron
Baron Karl, das war's dann schon.
Baron Karl, Karl Baron
Baron Karl, das war's dann schon.

Vor Publikum das letzte Mal
vertschüsst sich in das Funeral.
Solltest himmelwärts Du düsen
lass' den lieben Herrgott grüßen!

Grüß Gott, auf jeden Fall!

Baron Karl, Karl Baron
Baron Karl, das war's dann schon.
Baron Karl, Karl Baron
Baron Karl, das war's dann schon.

Vor Publikum das letzte Mal
vertschüsst sich in das Funeral.
Solltest himmelwärts Du düsen
lass' den lieben Herrgott grüßen!

Grüß Gott, mach' ich, auf jeden Fall!

Credits

Text: Nino Holm, Peter Steinbach, Klaus Emilio Kofler
Musik: Nino Holm, Klaus Emilio Kofler
Sänger: Erwin Leder (Baron Karl)
Akkordeon: Heinz Jiras
Gitarre: Fred Tezzele
Bass: Nino Holm, Klaus Emilio Kofler
Geige: Nino Holm
Drehorgel: Christian Wittmann
Aufnahme: Art-TeKo Studio
Mix: Art-TeKo Studio

Siehe auch

Hintergrundinformationen der Publikation: „Baron Karl - Eine Sandler-Operette - Teil 1 - Die Lieder“

Publikationen

Diese Produktion ist auf folgenden Publikationen erschienen: