Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Zur Wahl der Qual

Man kann aufatmen: Barack Obama wurde als Präsident der USA wiedergewählt und tritt demnächst seine zweite Amtsperiode an. Vorbei ist die Schlammschlacht eines dreckigen Wahlkampfes, in der ganz offen Wahlkämpfer der Republikaner ihren Rassismus als Wahlkampfmittel gegen den demokratischen Obama auslebten, unterstützt von Teilen der Medien. Dass solche Methoden von den US-amerikanischen Wählern auch noch goutiert werden, lässt die Mehrheit der Europäer fassungslos staunen.

Obama ist seit jeher ein Thema für die EAV gewesen. Die EAV widmete mit „God bless America“ seinem katastrophalen kriegstreibenden Vorgänger George W. Bush eine bitterböse Satire. Und Obama wurde mit dem Song „Obama“ mit einem Novum bei der EAV geadelt: Einem positiven Song über einen Politiker. Angesichts dessen ist es nicht verwunderlich, dass sich EAV-Mastermind Thomas Spitzer auch für die zweite Wahl mit Obama als Kandidaten interessiert. Gespannt verfolgte er in Kenia am Fernseher den Wahlausgang und schrieb kurz darauf des Nächtens folgenden kleinen Text:

Zur Wahl der Qual

Mitt Romney war es nicht gegeben,
den Negus aus dem Amt zu heben.
Wie gerne wär' er übersiedelt,
ins weiße Haus, wo Bami fiedelt.

Nun muß mitsamt seinen Millionen,
er weiterhin in Boston wohnen.
Zerknirscht checkt man die Urnenschar,
ob er nicht doch wo vorne war.
In Ohio und Florida - die Antwort lautet: „Leida na!“

Die Partei krümmt sich am Boden
und albträumt von Kenianerhoden,
orakelt sterbensnah der Bahre:
„4 weit're dunkelschwarze Jahre!“

Dieser Text wurde übrigens über den privaten Account von Thomas Spitzer auf die Pinnwand der Facebook-Seite „EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung)“ gepostet. Leider ist der Text für alle anderen Nutzer nicht sichtbar, obwohl er unter seinem Account sichtbar ist (Screenshot liegt mir vor). Normalerweise sind alle Postings auf einer öffentlichen Pinwand per Definition für alle öffentlich, außer der Seiteninhaber blockiert den Nutzer oder blockiert/löscht das Posting. Es ist sicherlich ein bedauerliches Missverständnis oder ein technisches Problem, dass die vielen „Gefällt mir“-Klicker nicht in den Genuss kommen, diesen Text des Gründers, Texters und Komponisten der Ersten Allgemeinen Verunsicherung auf der von eav.at als „offiziell“ betitelten Facebook-Seite zu lesen.

Von Klaus Eberhartinger kann man auf Facebook ein Statement zu Obama lesen (noch vor der Wahl).

07.11.2012 — Autor: Alexander Mayer