Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Georg Danzer ist tot

Der österreichische Liedermacher Georg Danzer ist am Donnerstag im Alter von sechzig Jahren gestorben. Das anrührende Lied „Träumer“ auf dem gleichnamigen letzten Studioalbum von ihm klingt im Nachhinein betrachtet wie sein Abschiedsstatement: „Ich war immer schon ein Träumer / und des bin i blieb'n bis heut' / und i glaub ned, dass sich des je ändern wird“. Seine Melancholie, die auch dem Kitsch zugetan war, und sein Humor, der das plump-derbe in ihm herausholte, waren seit jeher Markenzeichen wie auch Zielscheibe der Kritik. Der Einsatz für den Frieden schien ihm zu wichtig, um abgeklärte Distanz zu wahren. Bei ihm war Melancholie keine Attitüde, sondern authentisch. Bei ihm war Derbheit nicht schlicht, sondern direkt. Am besten jedoch war er, wenn er den einfachen Menschen in bester Dylan-Manier beobachtete und musikalisch nachzeichnete. Mit Georg Danzer geht Österreich einer der talentiertesten Liedermacher viel zu früh verloren.

Laut Aussagen eines anwesenden Fans thematisierte Klaus Eberhartinger beim Konzert am Freitag in Steyr den Tod von Georg Danzer und bat das Publikum, einen „letzten Applaus für Georg Danzer in den Himmel zu senden“, was Publikum und Band auch taten.

23.06.2007 — Autor: Alexander Mayer