Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Swingerclub

Fünfzehn Jahre Ehe,
sind ein steiler Pfad.
Doch sexuell, gestehe:
Wird's do langsam fad.
Drum treibt so mancher Bub
Sein Weibi, schwubdiwub,
in' Swingerclub.

Doch statt der Schöpfung Krone
sieht man dort Figur'n.
Michelangelo zum Hohne
lauter Leberkas mit Ohr'n.
Vom Scheitel bis zum Huf
so nackt wie Gott im Suff
sie leider schuf.

Da sitzt der blade Adi
an der Bar aus Fichtenholz.
Sein eingeölter Radi
ist sein ganzer Stolz.

Gleich daneben steht
nudelfett, Herr Norbert Nurmerl,
Versicherungsagent,
und spielt sich mit sei'm Wurmerl.

Schwubdiwub, Schubduuwidub,
willkommen hier bei uns im Swingerclub
Schubduwidub, Schubduwiduaa.
Liebe Deinen Nächsten,
das Gute liegt so nah!

Die Cellulite Gitte
macht am Buffet sich brat.
Sie ölt sich Ihre Titti
im Speck vom Krautsalat.
Der ganze Club vibriert,
wenn sie vorbeimarschiert
ganz ungeniert.

Die Frucht aus Nachbar's Garten,
die man hier gern vernascht,
ist oft so angeschlagen,
dass es an überrascht,
was da am Diwan liegt,
dass sich der Iwan biegt.
Die Lust versiegt.

Ich sah die hängenden Gärten
der Semiramis.
Und auch den Oarsch vom Koarl,
der mi net viraschmiss.
Sowie diverse kopulierende Gestalten
in allen Spalten falten,
die vor Erregung lallten.

Schwubdiwub, Schubduuwidub,
willkommen hier bei uns im Swingerclub
Schubduwidub, Schubduwiduaa.
Liebe Deinen Nächsten,
das Gute liegt so nah!

Es ist wie beim Golfen,
nur dass es strenger riecht.
Ein jeder, der noch Bälle hat,
sich in ein Loch verkriecht.
In dem Etablissement,
das keine Scham mehr kennt.
Impertinent!

Sodom und Gomorrha,
eine Schweinerei!
Wo ist der nächste Pfarrer,
vielleicht in der Sakristei?

Doch der macht an der Bar
grad den Oberkellner scharf
seit er nicht mehr
zu den jungen Buberln darf.

Schwubdiwub, Schubduuwidub,
willkommen hier bei uns im Swingerclub
Schubduwidub, Schubduwiduaa.
Liebe Deinen Nächsten,
das Gute liegt so nah!

Schwubdiwub, Schubduuwidub,
willkommen hier bei uns im Swingerclub
Schubduwidub, Schubduwiduaa.
Liebe Deinen Nächsten,
das Gute liegt so nah!

Credits

Text: Thomas Spitzer
Musik: Thomas Spitzer
Sänger: Klaus Eberhartinger
Produzent: Fritz Jerey

Bemerkungen

„nudelfett“ = „stark betrunken“. Als „Diwan“ wird im Volksmund ein Sofa oder eine bequeme Bank bezeichnet. Die „hängenden Gärten der Simiramis“ sind eines der sieben antiken Weltwunder.

Publikationen

Diese Produktion ist auf folgenden Publikationen erschienen: