Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Arrivederci

Als schönes Kind kamst du zur Welt,
Dein Bett stand nicht im Kürbisfeld,
der Herrgott hat es gut mit dir gemeint.

Für'n Herrn Papa war's sonnenklar:
Das Töchterl g'hört mit viel „Trara“
erst ins Internat,
dann auf die Unität,
weil sonst is alles z'spät!

Die Jahre gingen schnell,
alles very well,
vor allem finanziell
schien die Sonne ziemlich hell!

Deine Freunde waren hochpotent,
vor allem ihre Kontoständ'.
Sie haben dich verwöhnt,
immer brav gelöhnt,
und du hast kurz gestöhnt: Uhh!

Arrivederci, ciao, ciao, mon amour,
wie konnte ich mich nur erdreisten?
Du bist mir zu kostbar,
zu gut eine Spur,
ich kann mir dich nicht mehr leisten.

Arrivederci, ciao, ciao, mon amour,
ich weine nicht, wenn ich scheide!
Arrivederci, ab jetzt wein' ich nur noch,
wenn ich Zwiebeln schneide!

Du bist vom Stress enorm geplagt,
Migräne ist oft angesagt,
vor allem wenn der Rudl,
dein verdammter Pudel
auf'n neuen Perser kackt!

Du bist nur dann emanzipiert,
wenn's arbeitsmäßig brenzlig wird.
Doch ausser in Boutiquen
und beim Hummer zwicken
hast du noch nie an Finger g'rührt!

Arrivederci, ciao, ciao, mon amour,
wie konnte ich mich nur erdreisten?
Du bist mir zu kostbar,
zu gut eine Spur,
ich kann mir dich nicht mehr leisten.

Arrivederci, ciao, ciao, mon amour,
ich weine nicht, wenn ich scheide!
Arrivederci, ab jetzt wein' ich nur noch,
wenn ich Zwiebeln schneide!

Drei Dinge gibt's im Leben für dich:
Dich, dich, und niemals mich!
Oh meine Königin
ich gestehe dir auf Knien,
daß ich nicht der richt'ge bin.

Der Luxus-Rucksack wird mir schwer,
ich glaube fast, ich will nicht mehr.
Das Gesichterl, das is fesch,
der Body, der ist resch,
nur das Kofferl, das is leer!

Schön gebor'n
is scho' oft deppat g'storb'm!

In 20 Jahr'n, hoff ich für dich,
lässt dich Fortuna nicht im Stich.
Bist du dann erst allein,
wird das bitter sein.
Du wirst auch nicht jünger,
trotz Kosmetik-Dünger!

Arrivederci, ciao, ciao, mon amour,
ich weine nicht, wenn ich scheide!
Arrivederci, ab jetzt wein' ich nur noch
wenn ich Zwiebeln schneide!

Arrivederci, ciao, ciao, mon cherie,
ich wünsch' dir viel Glück in der Freiheit.
Such da an anderen Trottel als mi'
und sage ihm: „Mein Beileid!“

Credits

Text: Thomas Spitzer
Musik: Thomas Spitzer, Nino Holm, Eik Breit, Klaus Eberhartinger, Günther Schönberger
Sänger: Klaus Eberhartinger
Produzent: Christian Kolonovits

Siehe auch

Hintergrundinformationen der Publikation: „Neppomuk's Rache“

Publikationen

Diese Produktion ist auf folgenden Publikationen erschienen: