Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Wiener Blue(s) - Wiener Weihnachten

Wiener Weihnachten

CD: 2015 AT (Vektorix Media VX15-667)

  1. Frau Pivonka
  2. So wia'r i bin (feat. The Jiras Sisters)
  3. Oh Tannenbaum goes Swing
  4. Frau Pivonka und Orgel
  5. Weihnachtsmoritat
  6. Oh Tannenbaum goes Blues
  7. Frau Pivonka
  8. Ein Weihnachtslied I (feat. Peter Hofbauer)
  9. Andachtsjodler (feat. Freddy Tezzele)
  10. Frau Pivonka
  11. Des Christkind kommt aus Favoriten
  12. Frau Pivonka
  13. Oh Tannenbaum of the Caribbean
  14. Oh Tannenbaum
  15. Pivonka Orgel
  16. Der 4. Heilige 3 König
  17. Stille Wiener Weihnacht
  18. Oh Tannenbaum goes Cadillac
  19. Frau Pivonka
  20. Heidschi Bum Beidschi
  21. Orgel ohne Pivonka
  22. Angsoffana unterm Christbaum
  23. Orgel Pivonka
  24. Ein Weihnachtslied II
  25. Gläns över sjö och strand
  26. Stille Nacht

Credits

Sänger: Peter Steinbach, Heinz Jiras, Fred Tezzele, Klaus Emilio Kofler, Nino Holm
Idee: Peter Steinbach
Ziehharmonika: Heinz Jiras
Klavier: Heinz Jiras
Gitarre: Fred Tezzele
Mix: Fred Tezzele, Klaus Emilio Kofler
Bass: Klaus Emilio Kofler, Nino Holm
Percussion: Klaus Emilio Kofler
Geige: Nino Holm
Cover: Nino Holm
Drehorgel: Christian Wittmann

Bemerkungen

Schon länger waren Wiener Blues auf der Suche nach alten Wiener Weihnachtsliedern. Bereits im Jahr 2010 spielten sie im Programm „Wiener Blue(s) im Metropol“ das vom Wiener Lyriker H. C. Artmann stammende „Angsoffana unterm Christbaum“. Doch allzu viel mehr haben sie seitdem offenbar nicht gefunden. Denn auf diesem Album „Wiener Weihnachten“ sind vor allem einige selbst komponierte Lieder zu hören sowie Kleinode aus der jüngeren Zeit wie etwa die „Weihnachtsmoritat“ von Loriot oder „Der 4. Heilige 3 König“ des Wiener Heimatdichters Michael Haas. Mutmaßlich von Nino Holm inspiriert singen Wiener Blues auch ein schwedisches Weihnachtslied.

Nino Holm hat auf dem Album keine Credits für Text oder Komposition. Sein Einfluss ist aber unübersehbar — und zwar nicht nur wegen des von ihm gestalteten Covers. Denn kundigen EAV-Freunden werden die Parallelen zu den Weihnachtsshows der EAV in ihrer Anfangszeit nicht entgehen: Nino Holm singt auf dem Album gleich fünf Varianten von „Oh Tannenbaum“, jeweils in verschiedenen Stilen wie Swing, Blues oder auf Art des „Pirates of the Carribean“ Titelthemas. Besonders hervorzuheben ist aber die Variante „Oh Tannenbaum goes Cadillac“, die den Tannenbaum englisch-deutsch rock'n'rollen lässt. Das erinnert nicht nur an den „Tannenbaum Rock“, bei dem die EAV in ihren Weihnachsshows (1978 und/oder 1979) einen Tannenbaum über die Bühne tanzen ließ, sondern auch an „Oh Tannenbaum“ vom EAV-Weihnachtsalbum aus dem Jahr 2021. Tatsächlich sah sich durch „Wiener Weihnachten“ Thomas Spitzer darin bestärkt, dass sein Weihnachtsalbum-Projekt publikumswirksam sein könnte, wie er später einmal sagte.

Insgesamt merkt man dem Album an, dass es nicht ganz einfach gewesen sein muss, Liedmaterial zu finden. Denn die fünf „Oh Tannenbaum“-Varianten sind zwar nette kreative Übungen, wirken aber zusammen mit den gesprochenen Zwischenstücken „Frau Pivonka“ eher als Lückenfüller. Für EAV-Freunde ist allerdings sicherlich der wissenschaftliche Forschergeist geweckt und sie werden sich fragen, welche Parallelen die „Oh Tannenbaum“-Varianten vielleicht mit den alten EAV-Weihnachtsshows haben.