Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Seefestspiele Mörbisch - Im weißen Rössl

Im weißen Rössl

DVD: 2008 AT (Videoland VLMD 015)

  1. Introduktion
  2. Auftritt Leopold
  3. Es muss was Wunderbares sein
  4. Im weissen Rössl am Wolfgangsee
  5. Die ganze Welt ist himmelblau
  6. Mein Liebeslied muss ein Walzer sein
  7. Zuschau' n kann i net
  8. 2. AKT
  9. Im Salzkammergut
  10. Was kann der Sigismund dafür
  11. Finale 2. AKT Oh du mein Österreich
  12. Erts wann's aus wird sein
  13. 's ist einmal im Leben so
  14. Im weissen Rössl
  15. Zuschau'n kann i net
  16. Finale

Credits

Text: Ralph Benatzky (Libretto), Hans Müller (Libretto), Erik Charell (Libretto), Robert Gilbert (Liedtexte), Oskar Blumenthal (Autor des Vorlage-Lustspiels), Gustav Kadelburg (Autor des Vorlage-Lustspiels)
Musik: Ralph Benatzky
Sigismund Sülzheimer: Klaus Eberhartinger
Leopold Brandmeyer, Zahlkellner: Rainhard Fendrich
Verlag: Felix Bloch Erben, Berlin
Intendant: Harald Serafin
Musikalische Leitung: Rudolf Bibl
Inszenierung: Karl Absenger
Bühnenbild & Kostüme: Rolf Langenfass
Choreografie: Giorgio Madia
Studienleitung & Dirigent: Günter Fruhmann
Akustikdesign: Wolfgang Fritz
Lichtdesign: Friedrich Rom
Choreinstudierung: Bernhard Schneider
Bildregie: Kurt Pongratz
Kaiser Franz Joseph I: Harald Serafin
Josepha Vogelhuber, Rösslwirtin: Zabine Kapfinger
Dr. Otto Siedler, Rechtsanwalt: Marco Jentzsch
Wilhelm Giesecke, Berliner Fabrikant: Klaus-Dieter Lerche
Ottilie, seine Tochter: Anja-Katharina Wigger
Prof. Dr. Hinzelmann, Urlauber: Erik Göller
Klärchen, seine Tochter: Ina Nadine Wagler
Piccolo: Rafael Schuchter
Fremdenführer: Markus Puchberger
Ausrufer: Heribert Pudik
Ketterl, Diener des Kaisers: Peter Leutgöb
Orchester: Festival Orchester Mörbisch
Chor, Ballett und Statisterie der Seefestspiele Mörbisch: Musiker des Burgenländischen Blasmusikverbandes

Bemerkungen

Jeder, der ungefähr so alt wie die EAV ist, wird irgendwann seine Großeltern am Sonntag besucht haben und dann zwangsläufig diesen Film einmal gesehen haben: „Im weißen Rößl“ (1960) mit Peter Alexander, Waltraut Haas und Gunter Philipp ist ein Klassiker des Musikfilms. Es handelt sich um eine in die Zeit der 60er Jahre versetzte Verfilmung der Operette von Ralph Benatzky und ist mit flottem Jazz und für damalige Zeit moderneren Arrangements auch heute noch etwas für alle, die mal ganz unironisch ein bisschen Schmalz schauen wollen, heimlich und so. Die Operette selbst ist bis heute ein Kassenschlager an den Theaterkassen und wird regelmäßig aufgeführt. Die Lieder sind das, was man etwas altmodisch aber nicht ohne Berechtigung Evergreens nennt.

Im Jahr 2008 inszenierten die Seefestspiele Mörbisch (am Neusiedler See) den Operetten-Klassiker mit prominenter Austropop-Besetzung: Rainhard Fendrich als Zahlkellner Leopold, Zabine Kapfinger als Rösslwirtin Josepha Vogelhuber und Klaus Eberhartinger als Sigismund Sülzheimer. Der omnipräsente Intendant und Seitenblicke-Stern Harald Serafin übernahm nichts weniger als die Rolle des Kaiser Franz Joseph I. Die Handlung ist nicht so leicht erzählt: Im Hotel „Zum weißen Rößl“ ist der Restaurant-Service überfordert, der Zahlkellner Leopold versucht Shitstorms der Gäste zu verhindern, indem er für sie Lieder singt. Doch im Kopf schwirrt ihm eher, dass er einen Crush auf seine Chefin hat. Die jedoch hat nur Augen für ihren langjährigen Stammgast Rechtsanwalt Dr. Siedler, welcher sich gerade zur Ankunft angekündigt hat — ganz zum Unmut eines anderen Gastes, nämlich des Fabrikanten Giesecke, welcher einen Rechtsstreit gegen Siedler und seinen Mandanten Sülzheimer verloren hat. So einige sind verliebt in andere, doch meist wird selbige nicht erwidert. Ja, Leopold prankt sogar seine Chefin, indem er den Blumenstrauß für Siedler nicht zustellen will, weshalb sie ihm kündigt — Frauenpower. Blöderweise soll kurz danach der Kaiser Franz Joseph I. zu Besuch ins Hotel kommen, was ohne kompetentes Personal nicht ganz so professionell rüberkommt und sie deshalb zähneknirschend den Leopold wieder einstellt. Irgendwie — und keiner weiß warum — spricht der nun angekommene Kaiser der Wirtin ins Gewissen und sie erkennt, dass Leopold nicht nur ein Tinder-Wischer ist, sondern klares Parship-Material. Und als sei das noch nicht unverhofft genug, so tritt auch noch Sigismund Sülzheimer, der Sohn des Kontrahenten von Fabrikant Giesecke, auf den Plan und singt ein Lied darüber, wie schön er ist, und verliebt sich in Klärchen, die Tochter eines weiteren Hotelgasts. Und was passiert nun mit dem grimmigen Fabrikanten Giesecke? Er wollte seine Tochter mit Sigismund Sülzheimer verkuppeln, doch die hat bereits längst mit dem Ex-Crush der Wirtin, dem Dr. Siedler, was angefangen. Sigismund Sülzheimer sorgt jedoch durch ein Angebot wirtschaftlicher Natur dafür, dass der Fabrikant Giesecke zufrieden ist. Zum Schluss singen alle und sind glücklich.

Klaus Eberhartinger spielt den stets von sich selbst überzeugten und leicht naiven Fabrikaten-Sohn Sigismund Sülzheimer mit Witz und Überzeugung. Die Inszenierung wurde vom ORF ausgestrahlt („Im weißen Rössl“ (10.07.2008)) und im ORF-Shop als DVD verkauft. Der DVD liegt ein umfassendes Booklet mit einer Inhaltsangabe des Stücks in verschiedenen Sprachen bei. Die DVD wurde auch mit englischsprachigem Cover verkauft. In der Sendung „Willkommen bei Carmen Nebel“ (16.02.2008), in der die EAV mit „Schnippel Schnipp“ auftrat, sang Klaus Eberhartinger übrigens unplugged mit Klavierbegleitung den Klassiker „Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist“ zusammen mit Rainhard Fendrich.