Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Lele Giha - Ayibobo

Ayibobo

CD: 1992 DE (Pump Records CD 90 70 127)

  1. Ayibobo (3:47) [I]
  2. Kote Moun Yo (3:55)
  3. Kale (3:23)
  4. Haiti Bell Negesse (4:27)
  5. Manman Mouin (4:13)
  6. Djambolaya (3:57)
  7. Mot Despoir (4:23)
  8. Lumandjae (4:15)
  9. An Alle (0:37)
  10. Ibo Gran Moun O (6:30)
  11. Titide Back To Power (3:56)

Single-Auskopplungen und Videos

Credits

Produzent: David Bronner
Bass: Ken Taylor
Keyboards & Programming: David Bronner
Backing Vocals New York Session: Shirley Giha, Margarethe Jean-Louis, Theodore „Lolo“ Beaubrun jr.
Backing Vocals Vienna Session: Klaus Eberhartinger, Ken Taylor, Shirley Giha, Jaqueline Patricio, Mariezette Regis, Anzo, Joni Madden, Silvia Landrock
Special Thanks: Klaus Eberhartinger ('for starting it all'), G. Bronner, A. Kofler (The Florida Affiliate), Oscar Bronner, Steve Sheppard, Ronald Louissant ('Mot Despoir is for you'), Jaqueline and Karl Köblinger (The Regau Affiliate), Members of Boukman Eksperyans Courtesy of Island Records
Drums, Toms: Heribert Metzker
Percussion: Gaston Jn. Baptiste (manman-tambou), Gary Seney (second), Michel Lynch (Kata), Gerad Charls (Ogan), Theodore „Lolo“ Beaubrun jr.
Guitars: Bernhard Locker, Christian Leitgeb, Peter Paul Skrepek
Engineering (Interface Studios New York): Andy Ebberbach
Engineering Assistent (Interface Studios New York): Eric Butler
Engineering (Olympia Studios Vienna): Christian Leitgeb
Mixing (Olympia Studios Vienna): Christian Leitgeb
Digital Edit (Olympia Studio Vienna): Barry Woodward
Remastering (Town House Studios London): Ian Cooper
Cover Design: Trust
Photo: Peter Capellmann
Preproduction: Regauer Hof in Upper Austria, Steve's Living Room in Florida, Oscar's Loft in New York (most of it)

Bemerkungen

Shirley Giha ist keine Unbekannte im EAV-Umfeld: Sie war langjährige Freundin von Klaus Eberhartinger (Ende der 80er bis in die 90er). Die Künstlerin mit Wurzeln auf Haiti brachte mit ihrem Debütalbum haitianisch angehauchte Weltmusik auf den österreichischen Musikmarkt, produziert von dem Wiener Produzenten David Bronner. Der Legende nach fand Klaus Eberhartinger David Bronners Arbeit mit Shirley so interessant, dass er es einfädelte, dass David und Shirley in Kenia bei ihm an neuen Songs arbeiteten. Nicht ganz zufällig wurde so Thomas Spitzer auf David Bronners Arbeit aufmerksam und bat ihn, noch ein paar Tage Kenia-Aufenthalt dranzuhängen, um mit ihm was auszuprobieren. Der Rest ist Geschichte: David Bronner produzierte „Nie wieder Kunst“ und wurde neues Bandmitglied und Nachfolger seines Freundes Mario Bottazzi an den Keyboards.

Shirley Giha (so ihr Künstlername) gelang es auf diesem Album viele Musiker zu beteiligen. Die Credits füllen eine ganze Booklet-Seite. Auch Klaus Eberhartinger wird unter den „Backing Vocals“ aufgeführt. Aber nicht nur viele Namen sind beteiligt, aufgenommen wurden die Songs auf Haiti, in New York und in Wien, das Remastering wurde in London gemacht. Wunderbare Weltmusik eben, für die das Attribut „exotisch“ mehr als gerechtfertigt ist und das Attribut „interessant“ eine Auszeichnung ist. Einzig die etwas zu modisch produzierten Popelemente sind nicht so gut gealtert und klingen sehr nach 90er Jahre. Angesichts dessen, dass der Song „Titide Back To Power“ ein echter Ohrwurm ist, ist es eine Tragödie, dass Shirley Giha so viel Pech mit ihrem Erstlingswerk hatte: Just am Tag der Veröffentlichung des Albums im September 1992 meldete die Plattenfirma „Pump Records“ Konkurs an. Somit war das Album kaum in den Läden zu kaufen.