Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Aha, ein Wortspiel

Das neue Album, das wohl tatsächlich im Herbst 2004 erscheinen wird, soll den Titel „Fly Like An Igel“ erhalten. Die vorher kursierenden Titel wie „Lümmels in Love“ (auch schon Arbeitstitel von Frauenluder) und „Piraten der Liebe“ wurden somit wieder ad acta gelegt zu Gunsten eines nicht allzu originellen Wortspiels, aber was soll's.

Angesichts dessen, dass es im neuen Album um Liebe gehen soll, darf man sehr gespannt sein, was damit gemeint ist. Eines ist aber klar: Die passende Internet-Domain ist bereits vergeben. Auf www.fly-like-an-igel.de wirbt die Jugendorganisation der Grünen Rheinland-Pfalz für die Legalisierung von Cannabis. Falls das Wortspiel in diese Richtung gehen sollte, würde sich ja ein ganz neues Themenfeld der EAV erschließen ... oder ist vielleicht eine Hommage an die Steve-Miller-Band („The Joker“) zu erwarten ... oder gar an Seal mit meinem persönlichen Nervlied Nr. 1 „Fly Like An Eagle“? Man weiß es nicht.

Während die EAV fleißig im Studio werkelt, entwickelt sich die Frontal-Abrechnung „God bless America“ als unerwarteter Erfolg. Trotz fehlender Unterstützung durch den österreichischen Radiosender Ö3 (es wurde mal wieder das alte Argument „passt nicht ins Senderkonzept“ vorgeschoben) und minimaler PR in Eigenregie robbt sich die neue Single schön langsam in den österreichischen Top 75 von Platz 34 auf Platz 24 in der zweiten Woche. Ist da vielleicht sogar eine Top 10-Platzierung drin? Auf www.amazon.de bewegt sich der hauseigene Verkaufsrang im dreistelligen Bereich, was ein sehr guter Wert ist. Vermutlich kommen diese guten Verkaufszahlen auch daher, dass man „God bless America“ in keinem Plattenladen Deutschlands kaufen kann. Trotzdem, man sieht es halt immer wieder. Qualität setzt sich durch. Punkt.

Kritik zu God bless America

Was wurde nicht alles zum Thema Bush und USA schon gesagt. Man kennt alle Plattitüden doch bisher schon auswändig: „Es geht nur um's Öl“, „Bush ist blöd“, „Bush will das zu Ende bringen, was sein Vater nicht vollenden konnte“, „Bush macht Amerika wieder zu der arroganten Weltmacht, die es kurzzeitig nicht mehr war“, „Ich liebe die USA, lehne aber die Bush-Administration ab“, und so weiter. Und nun kommt die EAV mit einem Song zu diesem Thema, obwohl scheinbar schon alles gesagt wurde? Tja, falsch gedacht! Es geht nicht um's Öl, es geht um „die ganze Welt“. „Mickey Mouse for President!“ Das angeblich allmächtige Militär „hat noch fast jeden Krieg verloren“. Von Amerika's Gründerzeit, „Da stand Onkel Tom am Baumwollfeld“, bis zum Irak-Krieg, wo sie „Knüppel aus dem Sack“ spielen - alles wird gnadenlos und vollkommen floskellos zum Vorschein gebracht. Und das mit einer schonungslosen Bosheit, dass es einem fast den täglichen BigMac versaut. Political Correct ist das nicht, Gott sei Dank, aber unwahr auch nicht. Nur ein bißchen unfair und ganz und gar überhaupt nicht subtil. Das tut gut!

Update 2

Auch in der dritten Woche ist „God bless America“ auf Platz 24 der österreichischen Charts. Mittlerweile wurde auch eine vorläufige Titelliste der Songs für das neue Album vom Fanclub veröffentlicht:

Der Album-Titel „Fly Like An Igel“ (Coverentwurf siehe oben) scheint doch noch nicht ganz endgültig zu sein. Der Fanclub zitiert in seinen Vip-News (nur für Mitglieder - JOIN NOW) einige interessante Aussagen von Kurt. Da der Alternativtitel auch im öffentlichen EAV-Forum zu finden ist, sei er hier kurz genannt: „Hunger“. Dieses Lied, das nicht auf der oben stehenden Liste steht, soll von der EU-Osterweiterung handeln und könnte Namensgeber für das neue Album sein. Der Titel läßt auf jeden Fall Rammstein grüßen ... oder Knut Hamsun mit seinem gleichnamigen neurotischen Meisterwerk. Schön, schön, würde mir persönlich besser gefallen.

Autor: Alexander Mayer

Letzte Änderung: 07.08.2004