Notizen über die allgemeine Verunsicherung

100 Jahre EAV - Ein erstes Hörprotokoll

Auch dieses Mal habe ich meine unverschämt subjektiven ersten Eindrücke während des Hörens aufgeschrieben. Nun ja, dieses Mal konnte ich vorab in einige Lieder schon reinhören, es handelt sich also nicht unbedingt um unvoreingenommene Meinungen. Ich nenne das Experiment, das diesmal zum zweiten Mal startet, „Hörprotokoll“. Ganz absichtlich habe ich keine Zeile nachträglich mehr verändert, Ihr könnt also an meinem ungefilterten Gedanken teilhaben, falls das jemanden interessiert :-). Eine Kritik, die die Zeiten auch überstehen kann, werden ich natürlich nach gehöriger Denkpause noch nachliefern.

Cover/Booklet/CD-Beschriftung: Iro-Neppomuk, Skizzen vom Entwurf des Covers im Booklet, alles sehr schön! Und wie herzig: Es werden alle ehemaligen und aktuellen Bandmitglieder aufgeführt, sogar Marina!

Hinter dem Liedtitel ist jeweils der Produzent in eckigen Klammern angeführt:

CD 1

01. Alles Gute EAV [Keinrath]

kennen wir ja schon ... nett

02. Popstar [Ries]

was für ein satter Sound! Pickelking's Comeback! Passt sogar als Opener. Absichtlich billiger Sound, der aber genial klingt ... die EAV halt! Hip-Hop Deja-Vu.

03. Samurai [Ries]

Dancebeat passt wunderbar.

04. Küss die Hand, schöne Frau [Ries]

Flaschenöffnen als Sample! „Ahhaaaa“, schön. Die Helga klingt ja diesmal wie ein Transvestit ;-). Seeehrrr guuuuuut!

05. Coconut Island [Ries]

Dieses „Ohoh“ erinnert mich an irgendein Lied. Schuco-Stecker! Opferstock! Das Brauerei-Bier! :-)

06. Johnny 1 [Keinrath]

-

07. Banküberfall [Ries]

Doch Veränderungen! Der Grund-Sound ist fast identisch, erstaunlich. Tja, beim Chor fehlen halt doch die einen oder anderen ehem. Bandmitglieder. Bankrobbery!

08. An der Copacabana [Ries]

Klaus singt nicht mehr so kindlich! Auch hier fehlen im Refrain die Bandmitglieder! „Düdüdldidau“-Chor ist schon sehr dünn (nur Klaus). Bißchen langsamer als Original.

09. Johnny 4 [Keinrath]

gut gemacht!

10. Kerkermeister [Ries]

finster! Klaus singt fast zu sauber. Druckvoll, aber geht halt nichts über die Live-Version, dennoch besser als das Original. „Fasttag täglich“ ist anders gelöst. Schluss ist super!

11. Märchenprinz [Ries]

Auch hier ist der Sound fast identisch. „blosen's aber SCHNELL“, na na, dieses Hochdeutsch! Oh, Schluss macht sich gut!

12. Ding Dong [Ries]

Abwechslungsreicher produziert! Klingel-Gag ist super. Das Klavier ist wohl eher ein Kinderklavier ;-) „Mach nie das Ding auf“

13. Der Kritiker [Keinrath]

Witzig! Aber eine „Kritik“ wäre irgendwie besser!

14. Drei weiße Tauben [Ries]

Nervfaktor ist geringer, da abwechslungsreicher.

15. Sandlerkönig Eberhard [Ries]

Hier wären ein paar echte Instrumente authentischer. Rührend gesungen von Klaus! Original und vor allem Live-Version ist halt doch besser, aber trotzdem gelungen.

16. Fata Morgana [Ries]

Super Start, „lala“-Chor ist schon gelungen. Limbic ist deutlich erkennbar. Richtig gut! Schluss ist genial!

17. 3 ausgeflippte Pinguine [Keinrath]

hehe

18. Ufo [Ries]

Refrain-Gitarren erinnern mich an Wolfgang Petri. Legalize it! ;-) Zwischenstrophe versteht man kaum. Gut, fast zu wenig Text.

CD 2

01. 100 Jahre EAV - weiter so! [Keinrath]

YES! „Üben, üben“ ;-)

02. God Bless America [Ries]

Der Beat passt. Gut!

03. Einmal möchte ich ein Böser sein [Bronner]

Irre druckvoll und verspielt! Da hat der Bronner aber ein paar Scheite aufgelegt! „Eunk“ :-)

04. 3 zersiebte Pinguine [Keinrath]

-

05. Burli [Keinrath]

Nicht mehr so reduziert. Klingt futuristisch, man meint fast die Atome spalten zu hören! Gut!

06. Johnny 2 [Keinrath]

-

07. Heiße Nächte in Palermo [Keinrath]

Die stärkste Veränderung in der Art, wie Klaus singt.

08. Der Tod [Keinrath]

Kaum Veränderung, klingt aber mehr Keyboard-lastig. Beim Steppen singt Tom „Jedermann“ deutlicher. Original finde ich besser.

09. Der Gourmet [Keinrath]

-

10. Der Wein von Mykonos [Keinrath]

Schlagersound ist nicht mehr so deutlich erkennbar. Akkordeon!

11. 300 PS [Bronner]

Das Intro „Autofahren“ hätten sie sich sparen können. Sauber gearbeitet, kaum Veränderungen. Der Beat ist ein bißchen prägnanter.

12. Die Zeit [Bronner]

Oh! Geht schon gut los! Sehr schön! Deutlichere Änderungen als bei den anderen Liedern.

13. Moses & das Rote Meer [Keinrath]

Schön gemacht.

14. s'Muaterl [Keinrath]

Weniger Streicher - gut! Klavier deutlich prägnanter, richtig gut! Die neue Strophe ist großartig. Gefällt mir fast besser als das Original!

15. Neandertal [Keinrath]

Gitarren! Sehr schön! Wunderbare Textänderungen. Nur der Chor am Anfang und am Schluß fehlt.

16. Erlkönig [Keinrath]

-

17. Leckt's mi... [Keinrath]

Reggae! Ein Echolot im Hintergrund! Immer wieder erstaunlich, wie dieses Lied als Reggae funktioniert. Wunderbar wie Klaus das „uaua“ einbaut. Frühe Abblende ...

18. Morgen [Bronner]

Reduziert auf Klavier und Geige. Schneller als das Original. Schön gemacht!

Erstes Fazit: Wie zu erwarten. Sehr vieles ist sehr gelungen, manches kommt nicht an das Original (Sandlerkönig Eberhart). Vor allem die Hits, die man ja schon mehr als oft gehört hat, werden durch die Neuversionen aufgewertet (insb. Ding Dong, Küss die Hand ..., Fata Morgana). Manche Versionen übertreffen sogar das Original (s'Muaterl, fast schon Morgen). Und die neuen Lieder? Ufo ist textlich ein bißchen dürftig, der Refrain ist aber sehr gelungen. Coconut Island ist radiotauglich und textlich sehr witzig. Popstar ist mein persönlicher Favorit, vor allem, weil das Lied sogar die schmerzlich vermisste Overtüre ersetzen kann. Insgesamt sind die Lieder druckvoller, satter und audiophil aufgenommen. Alles gut gegangen! Und ich bin absolut euphorisch momentan ...

Autor: Alexander Mayer

Letzte Änderung: 06.06.2005