Notizen über die allgemeine Verunsicherung
Total verunsichert - Der EAV-Podcast

Live vom Raumschiff Entensteiß: Textentwürfe

Wir befinden uns weiterhin auf Spurensuche zur Live-Nummer „Raumschiff Entensteiß“, die bei der Pinguin-Tour (1989) als Vorspiel den EAV-Klassiker „Burli“ einläutete. Ergänzend zu den Skizzen zu „Burli“ veröffentliche ich Textfragmente und -entwürfe zu „Raumschiff Entensteiß“. Sie zeigen verschiedene Ideen zu dieser Nummer und bieten einen Einblick in die Arbeitsweise von Thomas Spitzer, welcher stets jedes Stichwort und jede Idee niederschreibt, und erst zum Schluss zusammen mit den Bandkollegen daraus ein sinnvolles Gebilde baut. Details zu der tatsächlichen Umsetzung dieser Nummer sind weiterhin nicht bekannt, aber es trudeln immerhin weitere Hinweise im EAV-Fan-Forum ein. Schön!

Textfragmente und -entwürfe zu „Raumschiff Entensteiss“ aus dem Notizbuch von Thomas Spitzer

Die Textentwürfe lassen folgende wilde Interpretation zu: Richten wir unseren Blick in die Zukunft. Kapitän Klaus Klabuster und das Traumschiff (welches Spielort der Pinguin-Tour ist) reisen ins Jahr 2020 und zwar auf den Planet Mutantia, vormals „Erde“ genannt. Als sich vor 33 Jahren ein paar AKWs ein bisschen verselbstständigt hatten, so dass die strahlende Zukunft Realität wurde, begann die Ära der Mutanten. Da die nunmehr verstrahlte Erde die Menschen ebenso veränderte wie die Strahlung, musste ein Name gefunden, der die aus katastrophaler Not entstandene neue Experimentierfreudigkeit der Natur widerspiegelt: Mutantia. Irgendwie landen nun aus fernen Galaxien Captain Kirk und Mister Spock, zwei Schifffahrtskollegen des Kapitän Klaus Klabuster, die sich über den seltsamen Ort Ihrer Ankunft wundern. Ob sie intelligentes Leben vorgefunden haben? Aber eigentlich weiß keiner so recht, warum sie da sind. Denn vielmehr wendet man sich voller technischer Begeisterung an den „Abort-Ingenieur“ des Traumschiffs Dr. Pluto Strahlemann (das Traumschiff ist natürlich atombetrieben), welcher sich über die Aufregung rund um die Folgen der Kernkraft wundert. Ein Menschenleben ist schließlich kurz im Vergleich zu den abertausenden von Jahren, die die Radioaktivität verbleibt.

Interessant an den Textfragmenten ist, dass nun die Enkel von Dr. Strahlemann aus der Zukunft die Bühne betreten und die Atomkraft preisen. Die ihnen dabei in den Mund gelegten Verse sind bekanntlich in der Maxi-Version von Burli aufgegangen. Dieser (durchgestrichene) Teil wurde also live mit Sicherheit nicht gespielt, stattdessen wurden die Verse in die Darbietung des Songs „Burli“ in veränderter Form aufgenommen.

10.11.2013 [Forum] — Autor: Alexander Mayer