Notizen über die allgemeine Verunsicherung

EAV-Fanclub hat sich aufgelöst

Ohne öffentliches Statement und ohne Angabe von Gründen, nur mit einer Mail an alle Mitglieder hat der EAV-Fanclub am 01.07.2012 seine Auflösung bekannt gegeben. Diese Aussage kommt unverständlicherweise mit einer halbjährlichen Verspätung, da der Fanclub faktisch bereits Ende letzten Jahres seine Arbeit eingestellt hat. Seitdem waren keine neuen Anmeldungen mehr möglich und es wurden keine Mitgliedsbeiträge mehr eingezogen. Die übriggebliebenen Mitgliedsbeiträge will der Fanclub an die Hilfsorganisation AMREF spenden. Die Website der EAV wird bis auf weiteres jedoch noch von den Personen hinter dem EAV-Fanclub weiterbetrieben.

Der EAV-Fanclub hat sich zweifelsohne um die Öffentlichkeitsarbeit der EAV verdient gemacht. Sie brachten Verlässlichkeit und Kontinuität in die vorher im Wesentlichen nicht existente Öffentlichkeitsarbeit der EAV. Außerdem ist mir schleierhaft, wie sie es schafften, diesem Chaoshaufen namens EAV mit seinen ganzen widersprüchlichen Interessen, seiner Planungslosigkeit und dem ständigen Herrschaftskampf der Alphatiere sowie dem betonschweren, unbeweglichen Kollos von Phonos namens Plattenfirma so viele Aktionen aus den Rippen zu leiern (beispielsweise das Unplugged-Konzert für die Fans oder den Mitschnitt des Konzerts in Otterstadt). Hierfür gebührt ihnen mein Respekt und meine Anerkennung für gute Arbeit in mehr als 10 Jahren.

Diese Anerkennung ist allerdings nur einseitig. Von Seiten des EAV-Fanclub und einem Teil der EAV fühle ich mich seit jeher belächelt, angegriffen und bestenfalls ignoriert. Der Fanclub war außerdem seit jeher kein Fanclub von Fans für Fans. Als sich der EAV-Fanclub noch „EAV-World“ nannte, gab es scheinbar nur ein Ziel: Das offizielle Sprachrohr der EAV zu werden und die offizielle Website zu übernehmen. Andere Fanseiten wurden wie Konkurrenten behandelt. Fans gegen Fans. Als sie es dann endgültig geschafft hatten, entspannte sich die Lage jedoch nur teilweise. Der Fanclub war endgültig zur PR-Abteilung der EAV verkommen. Es gab zwar immerhin eine gut versteckte Kategorie „Links“, in denen EAV-Fanseiten verlinkt wurden, diese wurde aber wieder entfernt. Das Bild, das die offizielle Website der EAV damit bot, war: Wir unterstützen unabhängige Fanarbeit nicht. Wer sich nun fragt, was die EAV dazu sagt, dem empfehle ich diese Aussage von Klaus Eberhartinger als Kommentar zu einem Bericht von mir, in dem ich Klaus Eberhartinger korrekt zitierte, was dieser aber abstritt: „Das sind die Fanseiten, also die haben viele Gerüchte. Die tun immer alles, was sie irgendwo aufschnappen [...] als die größte Neuigkeit verbreiten.“

Wie eh und je mache ich verUNsicherung.de als reines Privatvergnügen. Ich bin durchaus fähig, mich selbst zu motivieren und brauche keine Nähe zur EAV. Ein bißchen Wertschätzung würde ich mir aber wünschen, Respekt für das, was ich mache. Seit kurzem bekomme ich zwar indirekt von einem (genauer gesagt dem wichtigsten) Teil der EAV Worte der Anerkennung für meine Arbeit zugetragen. Wie ich das allerdings alles bewerten soll und ob es wirklich so ist, das wird sich erst zeigen. So ziehe ich weiter meine Kreise, verbrate meine Freizeit mit Arbeit für eine Band, die mich zu Teilen am liebsten stumm haben möchte, und tue alles, damit ich nicht das verliere, was mir am wichtigsten ist: Freiheit, Unabhängigkeit und Spaß.

08.07.2012 — Autor: Alexander Mayer